Zukunftsorientierter Streuobstbau

ENTWICKLUNG VON STRATEGIEN UND KONZEPTEN FÜR EINEN ZUKUNFTSORIENTIERTEN UND AN DEN KLIMAWANDEL ANGEPASSTEN STREUOBSTANBAU

In Zeiten des zunehmenden Klimawandels ist die Anpassung landwirtschaftlicher Praktiken von entscheidender Bedeutung, um die zukünftige Ertragsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Produktion zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang nimmt der Streuobstanbau eine wichtige Rolle ein, da er nicht nur zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt, sondern auch vielfältige ökologische und ökonomische Vorteile bietet. Dieser Zwischenbericht beleuchtet das laufende Projekt, das sich auf die Förderung eines zukunftsorientierten und an den Klimawandel angepassten Streuobstanbaus konzentriert.

Erfahren Sie mehr beim Abschlusskongress "Zukunftsfähiger Streuobstbau"


im Balkonsaal Schloss Hohenheim.

22. November 2024 von 10-17 Uhr

Abschluss des EIP-Projekts "Entwicklung von Strategien und Konzepten für einen zukunftsorientierten und an den Klimawandel angepassten Streuobstbau"

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Projektpartner

KOB Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee

Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

Universität Hohenheim FG Hefegenetik und Gärungstechnologie

BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

Projektübersicht

Bisher fehlen systematische Untersuchungen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf Streuobstwiesen und die Faktoren, die zu ihrer Resilienz gegenüber den veränderten klimatischen Bedingungen beitragen, umfassend erfasst haben. Dieses Projekt zielt darauf ab, diese Wissenslücke zu schließen. Gemeinsam mit den Akteuren im Streuobstbereich sollen die Faktoren ermittelt und analysiert werden, die die Resilienz von Streuobstwiesen beeinflussen. Darauf aufbauend werden klima- und gebietsangepasste Maßnahmen erarbeitet, um den Streuobstanbau zukunftsorientiert und klimaresilient zu gestalten.

Die Untersuchungen umfassen verschiedene Aspekte, darunter die Entwicklung von klimaresistenten Apfel- und Birnensorten, die Erweiterung des Sortiments auf Streuobstwiesen, die Wertschöpfung von Streuobstprodukten und die Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung neuer Schaderreger. Eines der zentralen Ziele ist die enge Zusammenarbeit aller Projektpartner, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Projektteil Manufaktur Jörg Geiger

1. Ziel: 

Untersuchung von Sorten- und Unterlagenkombinationen

DETAILS

In diesem Teil des Projekts wird die Klima Resilienz von Mostbirnensorten in Kombination mit verschiedenen Wurzelunterlagen analysiert. Ziel ist es zu verstehen, wie gut diese Kombinationen von Sorten und Unterlagen mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Dazu wurden folgende Tests durchgeführt:

Die Sorte Champagner Bratbirne (CBB) wurde auf den Unterlagen Quitte C, Quitte BA29, OHF 87, OHF 97 und Sämling auf Ertrag, Ertragsfenster, Geschmack, Säuregehalt hin getestet.

Die Sorte Prevorster Bratbirne (PBB) wurde auf den Unterlagen Quitte C, OHF 87 und OHF 97 auf die gleichen Parameter geprüft.

2. Ziel: 

Anpflanzung neuer Wurzelunterlagen, die gegen Krankheit Birnenverfall (peardecline) resistent sind

DETAILS

Im Rahmen dieses Ziels werden neue Wurzelunterlagen eingepflanzt, die gegen die Birnenverfallskrankheit resistent sind. Die Unterlagen der Firma Virutherm Refia 1 und Refia 2 werden mit der Unterlage OHF 87 verglichen. Die Klima Resilienz wird anhand von Blattsaftanalysen und Anwachskontrollen bewertet.

3. Ziel: 

Mostbirnen-Sortenempfehlung für die Cider-Herstellung unter Berücksichtigung der Standortanpassung

DETAILS

Ein weiteres zentrales Ziel dieses Projektteils ist die Empfehlung von Mostbirnensorten, die sich ideal für die Cider-Herstellung eignen und gleichzeitig an die spezifischen Standortbedingungen angepasst werden können. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt:

Das Blühzeitfenster, um den optimalen Zeitpunkt für die Blüte festzulegen und eine erfolgreiche Befruchtung sicherzustellen.

Das Erntezeitfenster, um den besten Zeitpunkt für die Birnenernte zu bestimmen und eine maximale Reife und Qualität zu erzielen.

Der Zuckergehalt und die Säurekonzentration in den Birnen, um sicherzustellen, dass die Birnen für die Cider-Herstellung die gewünschten Geschmackseigenschaften bieten.

Diese Projektteile der Manufaktur Jörg Geiger tragen maßgeblich zur Gesamterkenntnis bei, wie Sorten und Wurzelunterlagen auf den Klimawandel reagieren und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Klima Resilienz im Streuobstanbau zu erhöhen.

Oktober '24


Streuobstwiesen im Wandel – Nachhaltigkeit und Biodiversität auch im Herbst

Der Herbst ist eine Zeit des Übergangs auf unseren Streuobstwiesen. Nachdem der Großteil der Ernte abgeschlossen ist, ist Zeit sich die Pflege der Flächen und die Förderung der Biodiversität anzusehen. Welche Maßnahmen waren und sind wichtig um die ökologische Vielfalt und auch die Gesundheit unserer Böden und Bäume unterstützen. Erfahren Sie, welche Rolle dabei die Weidetiere spielen und wie sie durch nachhaltiges Weidemanagement einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau von Humus leisten.

Der Herbst markiert nicht nur das Ende der Erntezeit, sondern auch den Beginn einer Phase, in der sich die Streuobstwiesen auf ihre Winterruhe vorbereiten. Nachdem die Früchte geerntet wurden, können wir uns intensiv der langfristigen Förderung der Biodiversität und dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und Rückblick auf die Biodiversität auf Streuobstwiesen widmen. Weidetiere, wie Rinder und Schafe, spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Kreislauf unserer Flächen. 


Unsere Streuobstwiesen bieten nicht nur Raum für Obstbäume, sondern sind auch ein Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Im Herbst, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren und das meiste Obst von den Wiesen geerntet ist, sehen ob unsere Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität zum Tragen kam. Durch gezielte Pflegemaßnahmen unterstützen wir das natürliche Gleichgewicht, das sowohl den Obstbäumen als auch der gesamten Ökologie der Wiese zugutekommt. 


Eine hohe Artenvielfalt auf den Wiesen ist von entscheidender Bedeutung für die langfristige Gesundheit unserer Obstbäume. Je vielfältiger die Pflanzen- und Tierwelt, desto besser ist die Wiese in der Lage, natürliche Schädlingsbekämpfung zu betreiben, Nährstoffe im Boden zu recyceln und den Boden gesund zu halten. 


Vor und nach der Ernte bevölkern Wiederkäuer wie Rinder und Schafe die Streuobstwiesen. Diese Tiere übernehmen eine wesentliche Aufgabe im Weidemanagement und tragen maßgeblich zur Bodenverbesserung bei. Durch ein an das Pflanzenwachstum angepasstes Weidemanagement, bei der die Tiere für eine bestimmten Zeitraum auf einer Fläche weiden und dann umziehen, wird der Boden durch den Dung und das niedergetrampelte Gras auf natürliche Weise gedüngt und angereichert. Besonders Wichtig ist bei dem Vorgang sind die Ruhezeiten für die Pflanzen, bei denen sich verbissanfällige Pflanzen erholen können und sich Wurzelmasse. Dieser Prozess ist essenziell und fördert die Humusbildung, was langfristig die Fruchtbarkeit der Böden erhöht. 


Besonders wichtig ist der Dung der Wiederkäuer, da er reich an Microorganismen unter andrem Archebakterien ist und Regenwürmern und Fliegenlarven als Nahrung dient. Diese Organismen die für die Humusbildung eine Schlüsselrolle spielen, sind wichtig für unsere Streuobstwiesen, denn diese Mikroorganismen helfen dabei, organisches Material in fruchtbaren Humus zu verwandeln, der die Böden lockert und die Wasserspeicherung verbessert. Fliegen und Larven Locken wiederum Vögel an, die für eine natürliche Schädlingsbekämpfung sorgen. Ein gesunder Humusaufbau und eine Diversität in Flora und Fauna ist essenziell, um das Ökosystem Wiese und den Boden widerstandsfähig gegenüber Erosion und Nährstoffverlust zu machen. 


Ein weiterer Vorteil der Streuobstwiesen für die Tiere ist der Schutz, den die Bäume vor kaltem Herbstwind bieten. Dies fördert das Wohlbefinden der Weidetiere sowohl bei kaltem und auch heißem Wetter, während sie gleichzeitig helfen, die Wiesen zu pflegen. Dies ist ein echtes Win-Win: Die Tiere tragen zur Pflege der Wiesen bei, während die Bäume den Tieren wertvolle Lebensbedingungen bieten. 


Ein weiterer Vorteil des Weidemanagements ist der Rückgang des Mäusedrucks auf den Wiesen. Mäuse können großen Schaden an den Wurzeln und Stämmen junger Obstbäume anrichten. Die Anwesenheit der Wiederkäuer wirkt jedoch dem Mäusebefall entgegen, da sie das Gras kurzhalten und so die Verstecke der Mäuse reduzieren. Zusätzlich drücken die Weidetiere die Gänge der Wühlmäuse ein, was den Mäusebestand weiter zurückdrängt. 


Neben den Weidetieren fördern wir auch die natürlichen Fressfeinde der Mäuse, um das Gleichgewicht zu bewahren. Greifvogelwarten und Steinkauz-Höhlen bieten idealen Lebensraum für Vögel, die als natürliche Jäger den Mäusebestand in Schach halten. Auch Mauswiesel, die wir durch spezielle Unterschlüpfe fördern, tragen zu einer natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. 


Der Oktober ist eine Zeit des Übergangs, in der die natürlichen Prozesse auf unseren Streuobstwiesen gefördert werden. Durch nachhaltiges Weidemanagement und die gezielte Unterstützung der Biodiversität schaffen wir die Grundlagen für eine erfolgreiche nächste Erntesaison und bewahren gleichzeitig die natürliche Gesundheit unserer Böden und Bäume.

September '24


Gerbstoffe – Die geheime Zutat für Gesundheit und Geschmack unserer Früchte

Im September erreicht die Ernte ihren Höhepunkt. Jetzt zeigt sich, ob unsere umfassenden Maßnahmen zur Bodenverbesserung und Pflanzenernährung den erhofften Erfolg bringen. Die Früchte, die wir von unseren Streuobstwiesen ernten, sind nicht nur reich an Geschmack, sondern auch an wertvollen Gerbstoffen, die für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt sind. Erfahren Sie, wie diese natürlichen Verbindungen in unseren Früchten entstehen und warum sie so wichtig für die Qualität und den Genuss unserer Produkte sind.

Die Bedeutung von Gerbstoffen in unseren Früchten – Gesundheit und Geschmack vereint 

Der September ist der Monat, in dem die Erntearbeit in unserer Manufaktur auf Hochtouren läuft. Nach einem Jahr intensiver Pflege und gezielter Bodenverbesserung sind unsere Streuobstbäume nun bereit, ihre Früchte preiszugeben. Doch diese Früchte sind mehr als nur ein Ergebnis unserer Mühen – sie sind ein Spiegel der Qualität und Gesundheit unserer Böden und Pflanzen. Besonders die Gerbstoffe, die in den Früchten unserer Streuobstwiesen enthalten sind, spielen eine zentrale Rolle für den Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile unserer Produkte. 

Gerbstoffe – Was sind sie und warum sind sie wichtig? 

Gerbstoffe, auch als Tannine bekannt, sind natürliche Pflanzenstoffe, die in vielen Früchten, insbesondere in Äpfeln, Birnen und anderen Streuobstsorten vorkommen. Diese Verbindungen verleihen den Früchten ihren charakteristischen herben Geschmack und sind maßgeblich für die Struktur und Komplexität unserer Produkte verantwortlich.

Doch Gerbstoffe sind nicht nur geschmacklich bedeutsam. Sie besitzen auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Gerbstoffe wirken adstringierend, was bedeutet, dass sie die Schleimhäute im Mund zusammenziehen und so ein trockenes Mundgefühl erzeugen. Diese Eigenschaft trägt zur Mundgesundheit bei und kann entzündungshemmend wirken. Darüber hinaus sind Gerbstoffe für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt, die helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und so Zellschäden vorzubeugen.

Die Ernte – Das Ergebnis eines ganzheitlichen Ansatzes 

Die Qualität der Gerbstoffe in unseren Früchten ist das direkte Ergebnis der sorgfältigen und umfassenden Pflege, die unsere Streuobstwiesen im Laufe des Jahres erfahren haben. Vom Boden bis zur Baumkrone haben wir durch gezielte Maßnahmen dafür gesorgt, dass unsere Bäume optimal versorgt sind. 

Im Dezember legten wir den Grundstein für eine erfolgreiche Saison durch eine gründliche Bodenanalyse und -verbesserung. Im Januar konzentrierten wir uns auf die Förderung der Biodiversität, sowohl über als auch unter der Erde, durch die Anpflanzung von Zwischengehölzen. Im Februar erweiterten wir diese Maßnahmen durch die Aussaat von Zwischenfrüchten und krautigen Pflanzen, die das Bodenleben weiter bereicherten.

Im April sorgte die Düngung mit hochwertigem Kompost für eine ausgewogene Nährstoffversorgung unserer Bäume, während wir im Juni durch Tiefenlockerung und den Einsatz von Effektiven Mikroorganismen (EMs) die physikalische und mikrobielle Bodenstruktur optimierten. Jede dieser Maßnahmen hat dazu beigetragen, dass unsere Bäume die Nährstoffe und die Pflege erhalten, die sie benötigen, um gesunde und kräftige Früchte hervorzubringen. 

Gerbstoffe als Indikator für Qualität 

Die Gerbstoffe in unseren Früchten sind ein Indikator für die hohe Qualität, die wir in unserer Manufaktur anstreben. Sie zeigen, dass die Pflanzen stark und gesund sind und in einem ausgewogenen Boden wachsen konnten. Gleichzeitig sind sie ein Zeichen für den unverwechselbaren Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile, die unsere Produkte bieten. 

Lebensmittel sollen nicht nur satt machen, sondern den Menschen auch nähren und zur Gesundheit beitragen. Durch die sorgfältige Pflege unserer Streuobstwiesen und den bewussten Umgang mit der Natur stellen wir sicher, dass unsere Früchte diesen Anspruch erfüllen. Die Gerbstoffe in unseren Früchten sind ein Beispiel dafür, wie Natur und Genuss Hand in Hand gehen können, um Lebensmittel zu schaffen, die nicht nur schmecken, sondern auch guttun. 

Mit der laufenden Erntezeit blicken wir stolz auf das, was wir erreicht haben. Die Früchte unserer Arbeit sind nicht nur köstlich, sondern auch ein wertvolles Mittel für das Leben – ein wahres Geschenk der Natur, das wir mit Freude weitergeben. Bleiben Sie gespannt auf die außergewöhnlichen Aromen und die gesunde Vielfalt, die unsere Produkte in den kommenden Wochen zu bieten haben.

August '24

Die Bedeutung der Blattsaftanalyse für eine erfolgreiche Ernte


Der August markiert eine spannende Zeit in unserer Manufaktur – die Ernte steht bevor. Während die ersten Früchte, wie die aromatischen Mirabellen, bereits gepflückt werden, warten unsere Mostäpfel und Birnen noch auf den perfekten Reifezeitpunkt. Jetzt ist die Zeit, in der wir uns auf die finale Nährstoffoptimierung konzentrieren, um sicherzustellen, dass unsere Bäume die besten Voraussetzungen für eine reichhaltige und qualitativ hochwertige Ernte haben.

Nach der intensiven Bodenverbesserung im Winter und der gezielten Düngung mit hochwertigem Kompost im April ist die Blattsaftanalyse im August ein entscheidender Schritt, um den aktuellen Nährstoffstatus unserer Streuobstbäume zu überprüfen. Diese Analyse ermöglicht es uns, die Verfügbarkeit und den Transport von Nährstoffen innerhalb der Pflanze zu messen. Besonders jetzt, kurz vor der Ernte, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Bäume optimal mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt sind. 

Warum die Blattsaftanalyse? 

Die Blattsaftanalyse liefert uns detaillierte Informationen darüber, welche Nährstoffe tatsächlich in den Blättern vorhanden und für die Pflanze verfügbar sind. Im Gegensatz zur Bodenanalyse, die uns Aufschluss über die potenzielle Nährstoffverfügbarkeit im Boden gibt, zeigt die Blattsaftanalyse, wie gut diese Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen und verwertet werden. Dies ist besonders wichtig, um eventuelle Nährstoffmängel oder Ungleichgewichte zu erkennen und gezielt zu beheben. 

Ein hoher Zuckergehalt (Brix-Wert) im Blattsaft ist ein positives Zeichen für eine gesunde Photosynthese und einen aktiven Stoffwechsel der Pflanze. Gleichzeitig deutet er darauf hin, dass die Pflanze gut mit Kohlenhydraten versorgt ist, die für das Wachstum und die Fruchtentwicklung notwendig sind. Doch der Brix-Wert zeigt uns noch mehr: Er gibt uns Hinweise darauf, wie widerstandsfähig unsere Bäume gegenüber Schädlingen sind. Bei hohen Brix-Werten sind im Pflanzensaft komplexe Zucker vorhanden, die von beißenden und saugenden Insekten nur schwer verdaut werden können, was die Anfälligkeit der Bäume für Schädlingsbefall reduziert. 

Nährstoffverfügbarkeit und ihre Bedeutung für die Ernte 

Unsere Streuobstwiesen profitieren von einem ganzheitlichen Ansatz, der die Bodenverbesserung, die gezielte organische Düngung und die laufende Überwachung des Nährstoffstatus durch Blattsaftanalysen umfasst. Die Analyseergebnisse helfen uns, eventuelle Defizite in der Nährstoffversorgung rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Pflanzengesundheit zu unterstützen. Dies kann beispielsweise durch gezielte Düngung mit schnell verfügbaren organischen Düngern (Komposttees, Melasse, Schafwollpellets) geschehen, um sicherzustellen, dass Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium, Kalzium und Magnesium in ausreichender Menge vorhanden sind – Nährstoffe, die entscheidend für die Fruchtqualität, der Gerbstoff- und Zuckergehalt und die Aromen unserer Äpfel und Birnen sind. 

Abschließende Feinabstimmung für den perfekten Erntezeitpunkt 

Der August ist die Zeit der Feinabstimmung. Nachdem wir das ganze Jahr über intensiv an der Bodenverbesserung und Pflanzengesundheit gearbeitet haben, gibt uns die Blattsaftanalyse die Möglichkeit, die letzten Anpassungen vorzunehmen. So können wir sicherstellen, dass unsere Bäume optimal vorbereitet sind, um Früchte von höchster Qualität hervorzubringen. 

Durch die kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Nährstoffversorgung stellen wir sicher, dass unsere Streuobstbäume nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in Zukunft ertragreich und gesund bleiben. Denn nur durch eine optimale Versorgung der Bäume können wir die einzigartigen Aromen und die hervorragende Qualität unserer Produkte gewährleisten – Eigenschaften, die unsere Manufaktur Jörg Geiger auszeichnen. 

Bleiben Sie gespannt auf die kommenden Wochen, wenn unsere Mostäpfel und Birnen ihren vollen Geschmack entfalten und wir die Früchte unserer sorgfältigen Pflege und unseres Engagements ernten können.

Juli '24

Biodiversität und Produktivität in Streuobstwiesen im Vergleich zu Magerrasen


Erleben Sie im Juli die faszinierende Vielfalt der Streuobstwiesen im Kontrast zum einzigartigen Ökosystem des Magerrasens mit seltenen Orchideen. Entdecken Sie, welche charakteristischen Arten diese Landschaften prägen und warum Streuobstwiesen eine nachhaltige Lebensgrundlage bieten.

Im Juli erstrahlen die Magerrasen in voller Blüte, ein spektakuläres Schauspiel von Farben und Formen. Im Gegensatz dazu wird das Grünland im Juli oft für die Produktion von Silage oder Heu gemäht. Diese Wiesen bestehen häufig aus schnell wachsenden Gräsern wie Wiesenlieschgras, Wiesenschwingel und Rotklee, die eine hohe Produktivität für die Tierfütterung bieten. 

Die Vielfalt auf Magerrasen im Juli ist beeindruckend: seltene Blumen, Kräuter und eine Vielzahl an Tieren und Insekten finden hier ihren Lebensraum. Charakteristische Pflanzen sind unter anderem das Gewöhnliche Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) und die Besenheide (Calluna vulgaris), die typisch für diese Landschaften sind und Lebensraum für zahlreiche Insekten bieten, darunter der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus). Magerrasen sind ökologisch vielfältige und wertvolle Ökosysteme, besonders in Regionen, wo aufgrund schneller Wasserversickerung und dünner Erdschichten Obstbäume nicht gedeihen können. Dieses Habitat bietet dennoch Nahrung für Schafe und Ziegen, deren Beweidung bei gutem Weidemanagement die Ökologie fördert. Jedoch benötigen Schafe und Ziegen neben Nahrung von Magerwiesen auch Gras von fetten Böden, um Fleisch, Wolle und Milch zu produzieren. Ähnlich benötigen auch Obstbäume für ihr ausladendes Wurzelsystem gute Böden mit einem ausreichenden Angebot an Feuchtigkeit, Nährstoffen, Mineralien und Spurenelementen. Daher wachsen unsere Streuobstbäume nicht auf Magerrasen, und wir steuern aktiv gegen die Ausmagerung unserer Streuobstwiesen an, um unsere Obstbäume zu ernähren und qualitativ hochwertige Früchte für unsere einzigartigen Produkte zu liefern. 

Durch unseren Ansatz des syntropischen Agroforstsystems in Streuobstwiesen ergänzen wir unsere Wiesen und Bäume mit Stauden wie Melisse, Baldrian und Beinwell sowie Sträuchern wie Kornellkirsche, Holunder, Schlehe und Weißdorn. Diese Methoden imitieren die natürliche Sukzession und fördern eine hohe Biodiversität, die durch eine nachhaltige Produktivität ergänzt wird - ein Kontrast zum Magerrasen, der aufgrund von Nährstoffmangel spezialisierte Artenvielfalt aufweist. 

Unsere Bemühungen zielen darauf ab, nicht nur die Artenvielfalt zu bewahren, sondern auch eine Umgebung zu schaffen, die langfristig gesunde Obstbäume hervorbringt und gleichzeitig Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bietet. Entdecken Sie mit uns die Faszination der Streuobstwiesen und ihre bedeutende Rolle in der Erhaltung unserer natürlichen Vielfalt und Nachhaltigkeit.

Juni '24

Nachhaltige Bodenrevitalisierung durch Tiefenlockerung


In der Manufaktur Jörg Geiger revolutionieren wir die Bodenpflege: Durch Tiefenlockerung und den Einsatz von Effektiven Mikroorganismen (EM) stärken wir unsere Böden für eine gesunde Zukunft!

Durch den kombinierten Einsatz von Tiefenlockerung und EMs erreichen wir eine nachhaltige Bodenrevitalisierung, die die Grundlage für gesunde Pflanzen und hochwertige Wiesenobst Produkte schafft. Entdecken Sie mit uns die Vorteile dieser fortschrittlichen Methoden für eine umweltschonende Landwirtschaft. 

Die Tiefenlockerung ist eine Schlüsseltechnik in der Manufaktur Jörg Geiger, um verdichteten Boden zu regenerieren und die Bodengesundheit nachhaltig zu verbessern. Warum ist dies besonders im Juni wichtig? Nach den ersten Schnitten sind unsere Wiesen frei von Bewuchs, was eine ideale Gelegenheit für solche Bodenarbeiten bietet. Die Böden sind zu dieser Zeit ausreichend trocken, was eine effektive Bearbeitung ermöglicht, ohne dabei so trocken zu sein wie in den späten Sommermonaten. Aber warum müssen wir unsere Böden regelmäßig lockern? 

Bodenverdichtung kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich schwerer landwirtschaftlicher Maschinen, intensiver Weidewirtschaft oder durch zu intensiven Einsatz von mineralischem Dünger. Dies führt zu einer verringerten Porengröße im Boden, was wiederum die Luft- und Wasserzirkulation einschränkt und die Wurzelentwicklung beeinträchtigt. 

Die Tiefenlockerung bricht diese verdichteten Schichten auf, verbessert die Belüftung und erleichtert die Wasserführung. Ein tiefgreifender Effekt ist die verbesserte Wurzelpenetration, die die Nährstoffaufnahme und das Wachstum der Pflanzen fördert. Einen weiteren Vorteil bietet die Applikation von Effektiven Mikroorganismen (EM) während der Tiefenlockerung direkt in die tieferen Schichten. Diese Mikroorganismen sind für ihre Fähigkeit bekannt, die Bodenqualität zu verbessern und das Wachstum gesunder Pflanzen zu fördern. Sie unterstützen den Abbau organischer Materie und können sowohl Nährstoffe freisetzen als auch Humus aufbauen, was zu einer vitaleren Bodenstruktur führt.

Mai '24

Wachstumsförderung unter extrem trockenen Bedingungen


Entdecken Sie unsere neuesten Bemühungen, das Anwachsen neuer Pflanzungen zu optimieren! Wir haben Ende März die letzten jungen Bäumen gepflanzt und setzen nun alles daran, sicherzustellen, dass diese Pflanzen trotz zunehmender Wetterextreme wie Trockenheit und Starkregen gedeihen. Erfahren Sie mehr über unsere Tests mit innovativen Anwuchs-Hilfen wie Mulchmatten aus Schafwolle und dem bio-zugelassenen Agrobiogel, die darauf abzielen, das Wachstum auf natürliche Weise zu fördern.

Im Mai stehen unsere Bemühungen ganz im Zeichen der Maximierung der Erfolgschancen unserer Neupflanzungen. Nachdem wir im März die Grundsteine gelegt haben, ist es nun von entscheidender Bedeutung sicherzustellen, dass unsere Bäume unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen optimal wachsen können. In unserer kontinuierlichen Suche nach nachhaltigen Lösungen testen wir verschiedene Anwuchs-Hilfen, um die besten Wachstumsbedingungen zu schaffen. 


Eine vielversprechende Option, die wir derzeit untersuchen, sind Mulchmatten aus Schafwolle. Diese Matten sollen nicht nur das Wachstum unerwünschter Pflanzen um die Bäume herum unterbinden, sondern auch den Boden vor Austrocknung schützen und gleichzeitig als langfristige Stickstoffquelle dienen, um das Pflanzenwachstum zu unterstützen. 


Zusätzlich erforschen wir das bio-zugelassene Agrobiogel, eine künstliche Humuskomponente, das aus Lignin, einem Nebenprodukt der Papierherstellung, gewonnen wird. Dieses Granulat wird direkt an den Wurzeln der Bäume appliziert, wo es Wasser bindet zu einem Gel wird und Feuchtigkeit bei Bedarf wieder abgibt. Durch diese Methode wird das Agrobiogel im Laufe der Zeit in den natürlichen Humus integriert, was langfristige Vorteile für das Wachstum und die Gesundheit der Bäume bietet. 


Als bewährte Praktik setzen wir weiterhin auf das Füttern der Bäume mit Kompost, wie bereits im April beschrieben. Diese Methode zielt darauf ab, das Wachstum der krautigen Pflanzen um die Bäume zu verlangsamen und dem Boden zusätzliche Feuchtigkeit und Nährstoffe zuzuführen. Unser langfristiges Ziel ist es, sicherzustellen, dass die von uns gepflanzten Bäume nicht nur uns, sondern auch zukünftige Generationen mit reichen Ernten und wertvollen Wiesenobstprodukten versorgen können. Den was wäre das Leben ohne gesunde und wohlschmeckende Getränke.

April '24

Kompost: Nährstoffquelle für gesunde Böden


Tauchen Sie ein in die Welt des Komposts und entdecken Sie die transformative Kraft dieses natürlichen Düngemittels! Seit jeher ist Kompost eine unverzichtbare Ressource für eine gesunde Bodenökologie. In unserer Manufaktur setzen wir auf die Herstellung und Verwendung von hochwertigem Kompost, um die Diversität der Bodenbiologie zu fördern, den Humusaufbau zu unterstützen und unseren Pflanzen die benötigten Nährstoffe zuzuführen. Erfahren Sie mehr über unsere einzigartige Kompostherstellung und die entscheidende Rolle, die sie für die Qualität unserer Produkte spielt.

Seit Beginn unserer Tätigkeit liegt uns die Gesundheit unserer Böden am Herzen. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, unseren eigenen Kompost herzustellen, der speziell auf die Bedürfnisse unserer Pflanzen und des Bodenlebens abgestimmt ist. Unser Kompost besteht aus einer sorgfältig ausgewählten Mischung verschiedener Komponenten, die zum Großteil schon auf den Wiesenobstflächen vorhanden sind und daher eine optimale Nährstoffversorgung gewährleisten: 


Bokashi aus unserem Trester: Durch die milchsäurevergorene Fermentation der Obstreste bleibt die Energie erhalten, während wichtige Nährstoffe für das Bodenleben freigesetzt werden. Die Rückführung der Fruchtreste auf die Obstwiesen schließt den Nährstoffkreislauf und fördert die Bodenmikrobiologie. 


Hackschnitzel aus Hartholz, wie z.B. Apfel und Birne: Diese dienen als Nahrung für Pilze und stellen eine wichtige Kohlenstoffquelle dar, die zur Bodenstruktur beiträgt und die Belüftung fördert. 


Tonerde: Sie ist unerlässlich zur Bildung des Humus-Ton-Komplexes durch die Kompostwürmer. Diese Komplexe sind essentiell für die Wasserspeicherung im Boden und die Kapazität der Mikronährstoffe wie Kalzium und Magnesium. 


Stroh/Silage: Diese Materialien sorgen für eine gute Phasenstruktur des Komposts und fördern die Durchlüftung, was für ein gesundes Bodenmilieu entscheidend ist. 


Separierte Rindergülle (Demeter): Als Stickstoffquelle bereichert die Rindergülle unseren Kompost und fördert das Wachstum der Pflanzen und versorgt das Bodenleben mit den noch weitgehend unerforschten Archaeen, die eine entscheidende Rolle bei der Humifizierung spielen. 


Rösl Weichbraunkohle: Diese liefert Huminsäuren, die das Bodenmilieu regulieren und die Humusbildung unterstützen. 


Zusätzlich zu diesen Komponenten füttern wir unseren Kompost dieses Jahr mit Champost, Substrat auf dem Champignons gezüchtet wurden, einem hochwertigen Kompost, der bereits Pilzkulturen enthält und eine reiche Energiequelle für den Boden darstellt. Durch diese sorgfältig zusammengestellte Mischung bieten wir unseren Pflanzen zum Wachstumsbeginn die benötigten Nährstoffe, während Pflanzen und Bodenmikrobiom erwachen und in ihr aktives Leben starten und die Grundlage schaffen, um für den Herbst 2024 hochwertiges Wiesenobst zu haben.

März '24

Wurzelkraft für exzellenten Obstgenuss

Entdecken Sie die Wurzeln unseres Erfolgs! Seit 1990 setzt Jörg Geiger in seiner Manufaktur auf die Perfektionierung von Obstweinen und Destillaten. Doch das Geheimnis liegt nicht nur im Geschmack, sondern auch in den Wurzeln – genauer gesagt, in den tiefwurzelnden und gesunden Wurzelunterlagen. Wir nehmen Sie mit auf unsere Reise von "Trial and Error" zu einem zukunftsorientierten Streuobstbau mit Innovationen unter der Erde, die Früchte für die Tradition in der Flasche hervorbringen. Erfahren Sie, wie wir die Qualität unserer Früchte steigern und gleichzeitig die Gesundheit unserer Bäume fördern. Von der Bekämpfung von Feuerbrand bis zur Resistenz gegen Birnenverfall: Begleiten Sie uns auf unserer Mission, die Zukunft des Obstbaus zu sichern. Willkommen in der Welt von Jörg Geiger – wo Tradition auf Innovation trifft.

Im März nehmen wir Sie mit auf eine besondere Reise, die uns zu den tief verwurzelten Grundlagen unseres Erfolgs führt. Diese Reise beginnt mit einem Irrtum, einem Versuch, dem unermüdlichen Streben nach Perfektion und dem Pflanzen von Bäumen mit neuen Wurzelunterlagen. 

Seit 1990 steht die Manufaktur von Jörg Geiger für herausragende Obstweine und Destillate, deren Qualität weit über die Grenzen hinaus geschätzt wird. Doch hinter diesem Erfolg verbirgt sich mehr als nur die Kunst der Destillation - es sind die Wurzeln unserer Bäume, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. 

Die Grundlage für unsere Produkte und das Entstehen der Manufaktur bilden unter anderem die Champagner Bratbirnenbäume, die Jörg Geiger einst von seiner Tante geschenkt bekam. Diese alten Birnbäume wurden auf Wurzelunterlagen gepflanzt, die oft Sämlinge der Kirchsaller Mostbirne sind. Dieser traditionelle Ansatz führte zu einer Vielzahl von Sorten auf unseren Wiesenobst-Flächen, obwohl unter der Erde eine Monokultur herrscht, da die Wurzeln der Bäume ähnlich sind. 

Um die Quantität unserer Früchte weiter zu steigern, entschieden wir uns für schwach wachsende Unterlagen wie Quitte C und Quitte BA29. Doch bald stellten wir fest, dass dies zu einem Rückgang der Destillatmenge führte. Dieses Problem führte uns zu der Erkenntnis, dass das Wurzelwerk einen erheblichen Einfluss auf die Obstqualität hat. Tiefwurzelnde Bäume können Mineralien und Mikronährstoffe besser aufnehmen, was zu gesünderen Früchten führt. Diese Erkenntnis hat uns dazu inspiriert, nicht nur zukünftig auf Hochstämme mit tiefem Wurzelwerk zu bauen, sondern auch einen Schritt in Richtung regenerativer Landwirtschaft zu machen. 

Ein weiterer Wendepunkt ist der Feuerbrandbefall ausgelöst durch das Bakterium Erwinia amylovora, der seit 1957 große Teile der deutschen Obstbestände dezimiert. Seit einigen Jahrzehnten wird eine weitere Krankheit aus den USA immer bedrohlicher für die deutschen Birnbaumriesen. Es ist der Birnenverfall, eine Krankheit, die durch das Endoplasma (Candidatus Phytoplasma pyri) ausgelöst wird. Die bisherige Unterlage Sämlinge der Kirchsaller Mostbirne sind diesen Krankheiten nahezu schutzlos ausgeliefert. Dieser Druck, widerstandsfähige Wurzelunterlagen zu finden, führte uns auf eine Reise zurück in die USA, nach Springfield, Illinois, wo wir auf Unterlagen, eine Kreuzung aus den Sämlingssorten Farmingdale und Old Home (Farold bzw. OHF) stießen, die eine vielversprechende Resistenz gegen die Krankheit Feuerbrand und eine gute Tolleranz gegen Birnrnverfall zeigten. Diese Entdeckung eröffnete uns neue Möglichkeiten zukunftsorientiert, tiefwurzelndes Wiesenobst anzubauen und trieb uns dazu an, weiter nach innovativen Lösungen zu suchen. 

Eine dieser innovativen Lösungen fanden wir in der Forschung von Michael Petruschke am LTZ Augustenberg mit seinen zwei resistenten Birnenunterlagen Refia 1 und Refia 2. Und wir sind stolz darauf, jetzt im März diese Unterlagen zusammen mit OHF 87 und verschiedenen Sorten in unserer Manufaktur zu pflanzen, um unsere Zukunft und die Qualität unserer Produkte zu sichern. 

Heute stehen wir am Beginn einer neuen Ära des Obstbaus, in der die Wurzelkraft eine zentrale Rolle spielt. Neue Unterlagen wie Refia 1 und Refia 2 von Virutherm sowie OHF 87 bieten uns die Möglichkeit, unsere Ernten für die Zukunft zu sichern. Durch die Verbindung von Tradition und Innovation sind wir zuversichtlich, dass wir auch weiterhin erstklassige Produkte kreieren können, die den höchsten Ansprüchen gerecht werden.

TABELLE

Februar '24

Die Zukunft des Streuobstbaus: Von Ansaaten zu blühenden Wiesen


Diese Jahreszeit markiert einen entscheidenden Abschnitt in unseren Projekten, insbesondere wenn es um die Bedeutung verschiedener Ansaaten und Untersaaten für die Bodenverbesserung geht. 


In unserer Manufaktur beginnen wir diesen Prozess im Spätsommer/Herbst mit der Aussaat von Wickroggen, eine Saatmischung aus Wicke und Roggen. Diese Kombination wird in der ökologischen und regenerativen Landwirtschaft wegen ihrer guten Unkrautunterdrückung geschätzt. Der Wickroggen fördert zudem Insekten durch ein hohes Blütenangebot und steigert die Bodenfruchtbarkeit, indem die Wicken Stickstoff aus der Luft binden, welcher für das Pflanzenwachstum enorm Wichtig ist.

Im Frühjahr setzen wir dann auf eine Kombination von Phacelia und Buchweizen. Diese beiden Pflanzen ergänzen sich perfekt: Während Phacelia sich hervorragend als Gründüngungspflanze eignet und mit ihrem dichten Wurzelsystem die Nährstoffvorräte im Boden effizient nutzt, übernimmt Buchweizen eine entscheidende Rolle bei der Einlagerung von Lipiden, was wiederum die Fruchtbarkeit des Bodens fördert.

Phacelia hinterlässt nach ihrer Verrottung eine dicht durchwurzelte, gare Krume und sorgt mit ihren feingliedrigen Blättern für eine effektive Bodenbeschattung und Unkrautunterdrückung. Die hohen Mengen organischen Materials, die im Boden verbleiben, erhöhen den Humusgehalt und verbessern langfristig die Ertragfähigkeit der Böden. Gleichzeitig schafft sie einen idealen Lebensraum für nützliche Insekten, die für das ökologische Gleichgewicht von entscheidender Bedeutung sind.

Die synergistische Wirkung von Phacelia und Buchweizen trägt somit nicht nur zur Bodenverbesserung bei, sondern unterstützt auch die Förderung einer gesunden Umwelt und die Schaffung eines nachhaltigen Ökosystems rund um unsere Streuobstbäume.

Der Höhepunkt dieses Prozesses ist die breit diversifizierte Endansaat mit unserer Veitshöchheimer Mischung, bestehend aus Ein-, Zwei- und Mehrjährigen Pollenpflanzen. Sie verbessert nicht nur die Bodenqualität weiter, sondern liefert auch wichtige Nährstoffe für unsere Streuobstbäume. Diese Mischung bietet eine artenreiche und ausdauernde Bienenweide, die nicht nur als Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlingen dient, sondern auch als Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten.

Dank ihrer Blühfreudigkeit und der Vielfalt an Wild- und Kulturpflanzen gewährleistet die Veitshöchheimer Mischung eine kontinuierliche Blühdauer von April bis November, was zu einem reichhaltigen Angebot an energiereichem Nektar und Pollen führt. Darüber hinaus trägt sie zur Verbesserung der Bodenstruktur bei und erhöht den Humusgehalt, was langfristig die Ertragsfähigkeit der Böden steigert. Diese Eigenschaften machen sie zu einer wertvollen Bereicherung für unsere Wiesenobst-Weisen und zu einem wichtigen Bestandteil eines nachhaltigen Streuobstbaus. Mit den Jahren gesellen sich Gräser und weitere Mehrjährige Pflanzen zu der Veitshöchheimer Mischung und transformieren die Fläche zu einer gesunden, artenreichen Wiesenobst-Wiese.

Jetzt, im Februar, fangen die ersten Blumen an zu blühen, darunter Schneeglöckchen und Winterlinge, die den nahenden Frühling erahnen lassen. Diese zarten Vorboten inspirieren uns dazu, weiterhin an einer nachhaltigen und blühenden Zukunft für unseren Streuobstbau zu arbeiten.

Bleiben Sie dran, um mehr über unsere Projekte und die Fortschritte in dieser aufregenden Zeit des Jahres zu erfahren.

Januar '24

Die Bedeutung von Zwischengehölzen: Eine neue Ära für den Streuobstbau

Im Januar öffnen sich in der Manufaktur Jörg Geiger neue Türen für den Streuobstbau, denn es ist die Zeit für die Planung und Pflanzung von neuen Streuobstanlagen. Doch diesmal gehen wir einen Schritt weiter und setzen auf die entscheidende Bedeutung von Zwischengehölzen zwischen unseren Obstbaumkulturen. 

Warum sind diese Zwischengehölze so wichtig?

Sie sind der Schlüssel zur Schaffung eines Agroforstsystems in unseren Streuobstwiesen. Diese Gehölze, darunter Kornelkirsche, Schlehe, Weißdorn, Vogelbeere, Erbsenstrauch, Holunder und Erle, sind keine bloße Ergänzung, sondern eine Bereicherung für unsere Böden und unsere Umwelt. 


Eines der Hauptziele dieser Zwischengehölze besteht darin, eine Artendiversität im Boden zu schaffen. In einer Monokultur von Obstbäumen, wie sie oft in Obstanlagen vorkommt, neigt der Boden dazu, eintönig und arm an verschiedenen Nährstoffen zu sein. Aber durch die Vielfalt der Zwischengehölze entsteht eine reiche Mischung von Wurzelexsudaten, die das Bodenmikrobiom fördert und bereichert. 


Unter der Erde beginnt das Leben zu pulsen, da verschiedene Pflanzen und Gehölze unterschiedliche Nährstoffe abgeben und somit eine gesunde Bodengemeinschaft fördern. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit unserer Streuobstbäume und die Qualität unserer Produkte. Ein vielfältiges Bodenmikrobiom trägt dazu bei, Krankheiten abzuwehren, Nährstoffe effizienter aufzunehmen und die Wasserhaltekapazität des Bodens zu erhöhen. 


Doch nicht nur unterirdisch profitieren wir von den Zwischengehölzen. Oberirdisch schaffen sie Lebensraum für eine breite Palette von Vögeln und Kleintieren. Dies fördert die Biodiversität in unseren Streuobstwiesen und trägt dazu bei, das Gleichgewicht der Natur aufrechtzuerhalten. 


Darüber hinaus bieten diese Gehölze die Möglichkeit, verschiedene Produkte für unsere Manufaktur zu gewinnen. Ob es nun Kornelkirschen für unsere Spezialitäten sind oder Schlehen für unsere Liköre und Priseccos, die Vielfalt der Zwischengehölze eröffnet uns neue kreative Wege. 


Im Januar setzen wir also nicht nur auf die Pflanzung neuer Obstbäume, sondern auch auf die Integration von Zwischengehölzen, um die Gesundheit unserer Böden zu fördern, die Biodiversität zu erhöhen und unsere Streuobstwiesen auf ein neues Level zu heben. Wir glauben fest daran, dass diese Investition in die Natur und die Nachhaltigkeit unserer Produkte den Unterschied macht und die Grundlage für eine blühende Zukunft bildet.

Dezember '23

In der eigenen Landwirtschaft der Manufaktur Jörg Geiger liegt der Fokus auf der Bodenverbesserung, denn nur so kann ein zukunftsorientierter Streuobstbau gelingen.


Im Dezember legt die Natur eine Ruhepause ein, aber in der Manufaktur Jörg Geiger ruht die Arbeit nicht, besonders wenn es um die Bodenverbesserung geht. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine nachhaltige und zukunftsorientierte Streuobstwirtschaft nur dann gelingen kann, wenn der Boden in bestmöglicher Verfassung ist. 


Die Bodenaufbereitung und Pflege in unseren Streuobstwiesen sind von entscheidender Bedeutung, um gesunde und resiliente Streuobstwiesen zu erhalten. Dies ist nicht nur entscheidend für die Gesundheit der Bäume, sondern auch für die Qualität unserer Produkte, einschließlich unserer alkoholfreien exquisiten Essensbegleiter.

Die klimatischen Bedingungen ändern sich, und dies hat direkte Auswirkungen auf die Widerstandsfähigkeit unserer Mostbirnenbäume. Aus diesem Grund führen wir umfangreiche Untersuchungen durch, um praxisorientierte Lösungen und Konzepte zu entwickeln, die sicherstellen, dass unsere Streuobstwiesen auch in Zukunft florieren können. Hierbei spielen die vier wichtigsten Parameter eine entscheidende Rolle: Bodenchemie, Bodenphysik, Bodenbiologie und Bodenernährung.

Im Dezember mag die Bodenbiologie ruhen, aber wir konzentrieren uns auf die Verbesserung der Bodenchemie. Die Bodenchemie ist besonders wichtig, da sie nicht von dem Bodenleben abhängt und somit auch im Winter optimiert werden kann.

Ein Schlüsselwerkzeug, das uns bei der Analyse und Verbesserung der Bodenchemie hilft, ist die Albrecht-Kinsey Bodenanalyse. Diese Analysemethode bietet klare Vorteile, da sie eine präzise Bestimmung der Nährstoffverhältnisse im Boden ermöglicht. Die Manufaktur Jörg Geiger hat sich bewusst für diese Methode entschieden, um sicherzustellen, dass unsere Streuobstwiesen optimal versorgt werden.

In Zusammenarbeit mit dem renommierten Bodenlabor Christoffel führen wir gezielte Maßnahmen durch, um den pH-Wert des Bodens zu optimieren. Ein zu saurer Boden kann die Verfügbarkeit von Nährstoffen beeinträchtigen, daher ist es entscheidend, den pH-Wert anzuheben, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Die Bodenverbesserung ist ein entscheidender Faktor für die Qualität und Nachhaltigkeit unserer Produkte. Durch gezielte Maßnahmen zur Bodenverbesserung legen wir die Grundlage für einen gesunden Streuobstbau, der nicht nur die traditionelle Produktion erhält, sondern auch Raum für die Entwicklung neuer und innovativer Produkte schafft.

Die Manufaktur Jörg Geiger bleibt auch im Dezember aktiv, um sicherzustellen, dass unsere Streuobstwiesen und unsere Produkte auch in Zukunft florieren können. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine gesunde Erde die Grundlage für eine blühende Zukunft bildet.